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Gegenspindelübernahme nach PAL

Letzte Änderung: 28.05.2024

Eine Gegenspindel kann in SYMplus™ nicht simuliert werden, und darum wird auch die Programmierung mit G30 Q3 und die Ebenenanwahl mit G18 GSU nicht unterstützt.

Wenn man aber mit G30 Q1 "von Hand" umspannt und es in Bezug auf die Ebenenanwahl bei einem schlichten "G18" oder "G18 HS" belässt (bzw. nach PAL2020 "G15 G18 TURN"), kann auch die rückseitige Bearbeitung fast genauso programmieren wie von PAL vorgesehen. Einziger Unterschied: Man verwendet die gleichen (i.d.R.) "linken" Drehwerkzeuge wie für die erste Seite, und diese werden dann auch wie auf der ersten Seite mit M4 (statt mit M3 wie mit der Gegenspindel) programmiert.

Beispiel aus der PAL-Prüfung:

N79 G30 Q3 DE-20 H0 E50 DM161 U1 M63
N80 G15 G18 TURN DRA GSU ; *
N81 G59 ZA100 ; **
N82 G96 G95 T11 S200 F0.3 E0.1 M3

Umsetzung für die Simulation in SYMplus™:

N79 G30 Q1 DE20
N80 G15 G18 TURN DRA HS ; *
N81 G59 ZA14 ; **
N82 G96 G95 T11 S200 F0.3 E0.1 M4


* DRA gilt voreingestellt und kann eigentlich auch entfallen. Es steht dafür, dass in G90 mit Durchmesser- und in G91 mit Radiuswerten programmiert wird. Die Alternativen sind DIA und RAD und sind eher unüblich.
TURN wird wie G15 nach PAL2020 immer dazu geschrieben, es hat keine Funktion außer die Kenntlichmachung, dass in der G18-Ebene auf der Drehmaschine gedreht und eben nicht gefräst wird. Bei einem Wechsel von der Fräsbearbeitung zurück zum Drehen wird die rotierende Werkzeugspindel angehalten.
GSU steht für Gegenspindelübernahme, was mit einer 180°-Drehung des Koordinatensystems um die X-Achse bzw. einer Spiegelung der Z-Achse einhergeht. Damit entspricht die Gegenspindelprogrammierung einer Programmierung der Hauptspindel vor der Drehmitte.
HS steht beim manuellen Umspannen für die (unveränderte) Verwendung der Hauptspindel, kann damit auch entfallen.


** Im Beispiel wurde auf der 1. Seite 35mm tief eingespannt, auf der 2. Seite 20mm tief, bei jeweils 1mm Planaufmaß. Daraus ergibt sich beim manuellen Umspannen eine inkr. Nullpunktverschiebung von (35-20)-1=14.
Bei der Gegenspindelübernahme spielen die Einspanntiefen für die Nullpunktverschiebung keine Rolle. Nach der Bearbeitung auf der 1. Seite liegt der Nullpunkt an der Planfläche rechts und er wird um die Fertigteillänge in Z verschoben (im Beispiel 100mm). Aufgrund der vorher erfolgten Spiegelung der Z-Achse (s.o.) wird der Wert positiv programmiert.



Siehe auch Umspannen simulieren in Steuerungssimulatoren.


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