Gegenspindelübernahme nach PAL

Letzte Änderung: 12.07.2023

Eine Gegenspindel kann in SYMplus™ nicht simuliert werden, und darum wird auch die Programmierung mit G30 Q3 und die Ebenenanwahl mit G18 GSU nicht unterstützt.

Wenn man aber mit G30 G1 "von Hand" umspannt und es in Bezug auf die Ebenenanwahl bei einem schlichten "G18" oder "G18 HS" belässt (bzw. nach PAL2020 "G15 G18 TURN"), kann auch die rückseitige Bearbeitung fast genauso programmieren wie von PAL vorgesehen. Einziger Unterschied: Man verwendet die gleichen (i.d.R.) "linken" Drehwerkzeuge wie für die erste Seite, und diese werden dann auch wie auf der ersten Seite mit M4 (statt mit M3 wie mit der Gegenspindel) programmiert.

Beispiel aus der PAL-Prüfung:

N79 G30 Q3 DE-20 H0 E50 DM161 U1 M63
N80 G15 G18 TURN DRA GSU
; * N81 G59 ZA100
N82 G96 G95 T11 S200 F0.3 E0.1 M3

Umsetzung für die Simulation in SYMplus™:

N79 G30 Q1 DE15
N80 G15 G18 TURN DRA HS
N81 G59 ZA14 ; **
N82 G96 G95 T11 S200 F0.3 E0.1 M4


* DRA gilt voreingestellt und kann eigentlich auch entfallen. Es steht dafür, dass in G90 mit Durchmesser- und in G91 mit Radiuswerten programmiert wird. Die Alternativen sind DIA und RAD und sind eher unüblich. TURN wird wie G15 nach PAL2020 immer dazu geschrieben, es hat keine Funktion außer die Kenntlichmachung, dass in der G18-Ebene auf der Drehmaschine gedreht und eben nicht gefräst wird.


** Im Beispiel wurde auf der 1. Seite 35mm tief eingespannt, auf der 2. Seite 20mm tief, bei jeweils 1mm Planaufmaß.